Pädagogische Kunstkommunikation zwischen
Kunst-Aneignung und Kunst-Vermittlung.
Fallspezifische
empirische Untersuchungen zu zwei Schulklassen und einer Kita-Gruppe in
Kunstausstellungen
Fabian
Hofmann,2015
Was vor einem Kunstwerk passiert
– beispielsweise bei einer
Museumsführung oder weiter gefasst auch im Kunstunterricht
– steht im
Mittelpunkt dieser Untersuchung:
‚Kunstvermittlung‘,
‚Kunstrezeption‘, ‚Sprechen
über Kunst‘. Verschiedene Gruppen (von Kita-Kindern
bis zu Oberstufenschülern)
wurden in dieser Situation u.a. videographisch begleitet, um
Charaktermerkmale
pädagogischer Kunstkommunikation zu erarbeiten.
Die Studie ist dabei eine der
wenigen, die die Situation vor
dem Original in den Blick nimmt und auch frühkindliches
Rezeptionsverhalten untersucht.
Sie entwirft auf Grundlage empirischer Analyse und theoretischer
Verortung ein Modell
der „Pädagogischen Kunstkommunikation“,
das gleichermaßen für die Praxis
hilfreich sein kann wie auch für das theoretische
Verständnis und für eine Grundlegung
der Kunstrezeption, Kunstdidaktik und Museumspädagogik.
Das Bildgespräch –
Kernsituation der Kunst- und
Museumspädagogik – wird dabei nicht nur mit dem Fokus auf Vermittlung und auf
Aneignung betrachtet. Pädagogische
Kunstkommunikation erweist sich dann als ein Zusammenspiel von
Vermittlung und
Aneignung, das sozial und performativ im Raum erfolgt und auf
ästhetischen
Erfahrungen aufbaut.
Inhaltsverzeichnis:
Kurzdarstellung
der Untersuchung 10
1
Grundlegende Fragen und Ziele der Untersuchung
11
2
Fragestellung 19
3
Einordnung der Fragestellung
20
3.1 Einordnung in ein
Begriffsfeld 21
3.1.1
Der Gegenstand: Kunstwerk, Exponat, ästhetisches
Objekt 21
3.1.2 Die Handlung: Interaktion,
Kunstrezeption, Bildung, ästhetische Erfahrung
u.a. 23
3.2 Einordnung in ein
Forschungsfeld 28
3.2.1
Besucherforschung 28
3.2.2
Kunstpädagogik 29
3.2.3
Museumspädagogik 31
4
Begriffe und Theoriekonzepte
33
4.1 Verständnisse des
ästhetischen Objekts in einem
Ausstellungskontext 34
4.2 Verständnisse des Geschehens
zwischen ästhetischem Objekt, Rezipientengruppe und
Pädagoge 35
4.2.1
Museumspädagogische
Verständnisse 35
4.2.2 Kunstpädagogische
Verständnisse 41
4.2.3 Grundlegende Konzepte relevanter
Bezugswissenschaften: Ästhetische Erfahrung,
Erziehung, Bildung, Sozialisation, Lernen, Kommunikation, Dialog,
Interaktion, Pädagogische Kommunikation/Wissenskommunikation
5
Forschungsstand 52
6
Vorgehen in Rahmen dieser Untersuchung: Grundlagen, Methodologie,
Forschungsdesign 78
6.1 Empirie
78
6.2 Qualitative
Empirie 79
6.3
Triangulation 89
6.4 Sozialwissenschaftliche
phänomenologische Analyse 91
6.5 Fallspezifische
Untersuchungen 98
6.6 Erziehungswissenschaftliche
Videografie und Teilnehmende Beobachtung im Paradigma der
sozialwissenschaftlichen Ethnographie 102
6.7 Vorgehen im Rahmen dieser
Untersuchung 115
7
Fallspezifische Untersuchungen
125
7.1 Fall
„Kita“ 125
7.2 Fall „St. Anna
Gymnasium“ (Jahrgangsstufe 6)
151
7.3 Fall
„Dürerschule“ (Jahrgangsstufe
12) 203
7.4
Kategorien 208
7.4.1
Ästhetische Erfahrungen werden von den Teilnehmern gemacht.
Zugleich konzentriert sich die Vermittlung auf Wissensvermittlung und
auf Schaffung sowie Aufrechterhaltung einer pädagogischen
Kommunikation. 208
7.4.2
Sozialisation 209
7.4.3 Die Vermittlungsweisen
gründen mehr auf spezifischen Kunst-, Institutionen- und
Rollenverständnissen als auf fachdidaktischen
Konzeptionen 210
7.4.4 Aneignung und Vermittlung stehen in
Differenz 211
7.4.5 Original –
Körper – Aneignung 215
7.4.6 Institution – Zwang
– Vermittlung 215
7.4.7 Koordinierung einer komplexen,
dynamischen und kontingent verlaufenden
Situation 216
7.4.8 Das Original und der
Dialog 216
7.4.9 Didaktik zwischen Spiel und
Schein 217
7.4.10 Die Rolle des Lehrers bleibt
unbestimmt. 217
8
Zusammenfassende Auswertung
218
8.1 Strukturmerkmale der untersuchten
Situationen 218
8.2 Begriffliche Einordnung bzw.
Neubestimmung 219
8.3 ‚Pädagogische
Kunstkommunikation‘ – Ein heuristisches
deskriptives Modell der Wechselbeziehung zwischen Rezipientengruppe,
ästhetischem Objekt und Pädagoge in einem bestimmten
Ausstellungskontext 227
8.3.1
Zielsetzung des Modells: Die Situation in ihren Zusammenhängen
beschreibbar und wissenschaftlich wie praktisch kommunizierbar und
bearbeitbar machen 227
8.3.2 Überblick: Grundstruktur
und Charakter Pädagogischer
Kunstkommunikation 228
8.3.3 Differenz zwischen Aneignung und
Vermittlung 229
8.3.3.1 Schüler sind nicht
Adressaten, sondern Teilnehmer und konstituieren die
Situation 232
8.3.3.2 Vermittlung strebt Aneignung an,
deren Erreichen und deren Form ist zugleich
kontingent 234
8.3.4 Zusammenhänge zwischen
Original, Körper und Aneignung sowie zwischen Institution,
Macht und Vermittlung 237
8.3.4.1 Der Körper auf Seiten
der Aneignung: Das Begehren nach körperlicher Aneignung eines
materiell präsenten Kunstwerks
237
8.3.4.2 Das Original als Anlass und
Anstoß für Aneignung
238
8.3.4.3 Was ist vermittelbar?
Wissensvermittlung und Zwang 239
8.3.4.4 Das Institutionelle auf Seiten
der Vermittlung: Institution Macht
Teilnehmer 241
8.3.4.5 Die zwei Seiten der
pädagogischen Kunstkommunikation:
Original-Körper-Aneignung und
Institutionelles-Macht-Vermittlung 243
8.3.5 Das Zusammenspiel von Aneignung und
Vermittlung koordinieren… 244
8.3.6 …als performative und
soziale Inszenierung… 245
8.3.7 …in der Bewegung im
Raum… 247
8.3.8 …mit dem Original zum
Dialog. 249
8.3.9 Didaktik zwischen Spiel und
Schein 250
8.3.10 Der Lehrer als
Leerstelle 251
8.3.11 Die Rolle des (fach-)didaktischen
Vorgehens 251
8.3.12 Typische Verläufe
während der Pädagogischen
Kunstkommunikation 252
8.4 Forschungsmethodische Reflexion und
weitergehender Forschungsbedarf 253
8.5 Fachdidaktische
Konsequenzen 262
8.5.1
Ästhetische Erfahrung als essentielles Element
Pädagogischer Kunstkommunikation
262
8.5.2 Einbezug des Raumes in didaktische
Überlegungen 263
8.5.3 Performativität,
Ereignishaftigkeit, Denken in
Übergängen 264
8.5.4 „transmission
approach“ und konstruktivistische
Lerntheorien 265
8.5.5 Aufwertung des
Schülers 266
8.5.6 Partizipation,
Teilnehmerorientierung,
Aneignungsorientierung 267
8.5.7 Objekthaftigkeit des Originals und
Auslösung von
Aneignungsprozessen 268
8.5.8 Menschlicher Körper und
materialer Gegenstand. Das Original und der
Dialog 270
8.5.9 Möglichkeiten und Grenzen
von Vermittlung 272
8.5.10 Entlastung vom Anspruch des
Gelingens pädagogischer ‚Methoden‘ der
Kunstvermittlung 273
8.5.11 Nicht richtige Methode, sondern
Gestaltung von Situationen 276
8.5.12 Aufhebung der Konflikte Besucher
vs. Museum, Kunstvermittlung vs. Kunsterfahrung und
subjektiv-künstlerische Ansätze vs.
kunstwissenschaftlich-objektbezogene Ansätze im Spiel der
Differenzen 276
8.5.13 Pädagogische
Kunstkommunikation: flüchtig, rudimentär,
netzwerkartig – und produktiv
280
8.6
Zusammenfassung 282
Abbildungen 287
Literatur 288
Zitationsvorschlag:
Hofmann,
Fabian: Pädagogische Kunstkommunikation zwischen
Kunst-Aneignung und Kunst-Vermittlung. Fallspezifische empirische
Untersuchungen zu zwei Schulklassen und einer Kita-Gruppe in
Kunstausstellungen. München: kopaed, 2015, S. 15
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